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Rezension Zivilrecht: Handbuch Rechtsschutzversicherung
Buschbell / Hering, Handbuch Rechtsschutzversicherung, 6. Auflage, Anwaltverlag 2015
Von RA Florian Decker, Saarbrücken, Februar 2015

Das Werk, welches nun schon in sechster Auflage vorgelegt wird, soll in praxisorientierter Art und Weise die Materie Rechtsschutz themenbezogen darstellen. Dabei will man nicht etwa (nur) eine Kommentierung der Paragrafen der ARB liefern sondern möchte darüber Hinaus umfassend informieren.

Der aktuellen Ausgabe liegen die ARB 2010 zugrunde, wobei auch Unterschiede zu den Vorversionen (2000 bzw. 2008) besprochen werden. Die mittlerweile schon erschienenen ARB 2012 werden aber ebenfalls an den Stellen angesprochen, an denen sich Veränderungen ergeben haben, wobei auch in einem eigenen Kapitel die ARB 2012 noch einmal überblicksartig besprochen wurden. Rechtsprechung und Fachliteratur ist  wurden trotz Erscheinens in 2015 nur bis zum 1. Quartal 2014 berücksichtigt.

Generell besteht das Werk aus neun Teilen, die sich mit der Rechtsschutzversicherung im allgemeinen und dem Rechtsschutzvertrag, dem Versicherungsverhältnis, den Leistungsarten der ARB 2010, dem Mandat und seiner Abwicklung unter Beteiligung der RSV, der Abwicklung des Rechtsschutzfalles durch die RSV sowie deren Pflichten und Regressmöglichkeiten, dem Verfahren bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Mandant und Versicherung (Stichentscheid etc.), der Deckungsklage, dem Auskunfts- und Rückforderungsanspruch der Versicherung sowie auch mit einem Vorschlag der Autoren für ein „System rationeller Korrespondenz“ mit der Versicherung befassen. Im Anhang wurden die Rechtsgrundlagen der Rechtsschutzversicherung abgedruckt. Über das Stichwortverzeichnis wird der Zugang zu den Einzelthemen in der praktischen Anwendung sichergestellt oder jedenfalls erleichtert.

Tut sich zum Beispiel in der Mandatsbearbeitung das häufige Thema „nichteheliche Lebensgemeinschaft/-partnerschaft“ auf, so findet man über die Stichwortauflistung zu § 7 die Rn. 140 ff. § 7 gehört zum Teil 2 des Werkes und befasst sich mit Risikoausschlüssen. Hier finden sich die wesentlichen Fragestellungen abgedeckt. Es werden der Begriff der Lebensgemeinschaft gem. BVerfG definiert, die Frage der beendeten Gemeinschaft besprochen und der Umfang des Risikoausschlusses in kurzen, prägnanten Sätzen dargelegt.

Das Werk liefert allgemein jeweils die notwendigen Informationen für die Beantwortung der üblicherweise auskommenden Fragen. Allein eine tiefergehende, wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Themen findet nicht statt. Dies ist wohl auch nicht das Ziel des Werkes und dem Umfang von lediglich knapp 900 Seiten inkl. Anhang und Stichworten geschuldet. Jedoch wäre es wünschenswert gewesen, die Fußnoten wären etwas üppiger ausgefallen und beschränkten sich nicht vornehmlich auf Verweise auf Kommentarwerke, da dies ggü. Verweisen auf Drucksachen und Rechtsprechung die weiterführende Recherche erschwert, diese nämlich vom Vorhandensein dieser Kommentarwerke in der anwaltlichen Bibliothek abhängig macht.

Für das kurze Nachschlagen und die Beantwortung der regelmäßig auftauchenden Fragen, also für die beabsichtigte Verwendung, eignet sich das Werk indes jedenfalls unzweifelhaft und ist mit 99 EUR Kaufpreis zwar nicht günstig aber erschwinglich und wird sich – gerade aufgrund der betroffenen Thematik – für den Anwalt durchaus amortisieren können.
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